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Stressmanagement: viel mehr als Entspannung! (Teil 3)

Entspannung ist für viele Menschen der Inbegriff von Stressmanagement. Damit kennen sie jedoch nur einen Bruchteil dessen, was Stressmanagement ausmacht. Der Begriff Stressmanagement bezeichnet verschiedene Methoden und Strategien, die helfen, besser mit Stress umzugehen. Während sich Teil 1 des Blogartikels mit Stressabbau und Teil 2 mit Stressbewältigung beschäftigt, geht Teil 3 auf die Möglichkeiten ein, wie wir Stress vermeiden können.
 
Stressvermeidung
Das instrumentelle Stressmanagement geht den Stressoren auf die Spur. Was genau macht mir Stress, was ist der Auslöser? Die eigentliche Stressursache wird analysiert, um den Grund der Belastung herauszufinden. Erst dann macht das Gegensteuern, das rechtzeitige Abwenden Sinn, da die Lösungswege ursachenabhängig sind. 
Nehmen wir das Beispiel einer ungeliebten Arbeit, die mir täglich Bauchschmerzen bereitet. Was genau ist der Grund, warum ich sie nicht mag? Ist sie zu schwierig, zu einfach, ist es die Menge, die ich nicht bewältigen kann oder finde ich die Tätigkeit schlichtweg uninteressant? Ist es das Arbeitsumfeld, der Raum, der/die Vorgesetzte, Kolleg*innen, die Kundschaft? Sehe ich keinen Sinn in der Tätigkeit? Dementsprechend vielfältig und unterschiedlich fällt die potentielle Lösung aus: Im genannten Fall könnte die Stressvermeidung aus Weiterbildung, Delegation, Verantwortungsübertragung, Weglassen, Änderung der Arbeitsabläufe, Änderung der Sichtweise, Fortbildung, Abteilungs- oder auch Jobwechsel bestehen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Dabei gilt es auch, die einzelnen Lösungswege gegeneinander abzuwägen und zu entscheiden, ob ich bereit bin, eine Veränderung mit den dazugehörigen Konsequenzen anzugehen. Mich zu entscheiden kann auch bedeuten, dass ich die Situation nicht verändere, sondern so lasse, wie sie ist. Dass ich meine Arbeitssituation nicht verändere, weil ich die Konsequenz nicht zu tragen bereit bin. Die bewusste Entscheidung für das Nicht-Verändern hilft mir, den Stressor zu akzeptieren und besser zu ertragen. Ab dem Zeitpunkt der Akzeptanz muss ich mich nicht mehr gegen die Arbeit wehren, was mir eine Menge Energie und Ärger einspart. Vielleicht kann ich sogar etwas Gutes darin sehen, frei nach dem Motto: Change it, leave it or love it!
Durch die Anwendung des richtigen Instruments kann Stress also vermieden oder zumindest verringert werden. Instrumentelles, kognitives und regeneratives Stressmanagement greifen dabei meist ineinander, so dass ein Instrument wie Delegation auch in die kognitive Ebene  greift, in dem sich der/die Betroffene erlaubt, Arbeit auch abgeben zu dürfen Wie immer gibt es viele Wege nach Rom, und es gilt den Weg zu finden, der zur jeweiligen Situation und der Person passt. Die Lösung kann auch einmal "nur" Entspannung sein.
 
Viele Wege führen nach Rom
Viele Wege führen nach Rom. Stressvermeidung ist ein Teil des Stressmanagements.

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Kommentare: 2
  • #1

    Leseratte78 (Sonntag, 05 Dezember 2021 20:21)

    Das akzeptieren von nicht vermeidbaren Tätigkeiten fällt mir persönlich schwer, aber es ist super auch mal von einer anderen Seite zu hören, dass es in Ordnung ist Tätigkeiten auch mal wegzulassen oder abzugeben Super Blog!

  • #2

    Claudia O&E (Sonntag, 05 Dezember 2021 23:48)

    @Leseratte78
    Vielen Dank für deinen netten Kommentar! Die Akzeptanz einer unliebsamen Tätigkeit fällt dir bestimmt leichter, wenn du dir klarmachst, wie sie dich deinen Zielen näher bringt. Tätigkeiten, die für deine persönlichen Ziele oder deine Position nicht wichtig sind, solltest du, wenn du unter Zeitdruck bist, tatsächlich weglassen, auf deiner To-Do-Liste weiter nach hinten stellen oder auch delegieren. Viel Erfolg damit!