Entspannung ist für viele Menschen der Inbegriff von Stressmanagement. Damit kennen sie jedoch nur einen Bruchteil dessen, was Stressmanagement
ausmacht. Der Begriff Stressmanagement bezeichnet verschiedene Methoden und Strategien, die helfen, besser mit Stress umzugehen. Dabei geht es um Stressabbau, Stressbewältigung und
Stressvermeidung.
Am Beispiel des multimodalen
Stressmanagements mit seinen drei Ebenen werden die Unterschiede in den Begrifflichkeiten deutlich:
Stressabbau
Ziel der Entspannung ist eine Reduktion der Erregung, eine Lösung der Anspannung. Physische ( z. B. Zittern) und psychische (z. B.
Angst) Stressreaktionen sollen herabgesetzt werden, damit der gestresste Mensch wieder ruhig und gelassen wird. Zum einen soll dies in der akuten Stresssituation gelingen, wenn alles drunter und
drüber geht, unter Zeitdruck Entscheidungen getroffen werden sollen und man Vielem und Vielen gleichzeitig gerecht werden möchte. Hier kommen die Werkzeuge des "Notfallkoffers" aus dem
palliativen Stressmanagement ins Spiel. Bestimmte Atemtechniken, die Zähltechnik der PME oder Mentaltechniken helfen, in der gefühlt bedrohlichen Situation souverän zu bleiben und die Oberhand zu
behalten.
Um langfristig stressresistenter zu werden, bedarf es einem regelmäßigem Training, bei dem durch körperliche Aktivität, z. B. Singen oder Sport,
Stresshormone abgebaut werden (Stressabbau). Zusätzlich hilfreich sind Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training, denn schon beim Einüben wird der Vagusnerv aktiviert, um Körper und Geist zu beruhigen. Körperfunktionen, die zu
Urzeiten bei Kampf oder Flucht halfen, werden durch das regelmäßige Training immer wieder heruntergefahren, d. h. Herzfrequenz, Blutdruck und Muskeltonus werden gesenkt, die Verdauung
angeregt, das spezifische Immunsystem wird aktiviert. Dadurch verringern sich auch psychische Anspannungen; denn wer entspannt ist, empfindet keine Angst. Die Entspannungstechniken fallen unter
das regenerative Stressmanagement, dessen Ziel es ist, generell weniger empfänglich für Stress zu werden.
Erfahren Sie im nächsten Teil des Blogartikels, wie Sie durch kognitive Strategien Stress besser bewältigen können.
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